top of page
  • Lisa Mühling

Das neue Projekt: Karatara - Suppenküche und Ausbildungsunterstützung und Freizeitbereicherung


Karatara - Suppenküche und Ausbildungsunterstützung und Freizeitbereicherung mit Care&Share&Smile e.V.

Erfahrungsbericht und Beschreibung des Projektes von Lisa Mühling

Im November 2014 wurde ein neues Projekt von Care&Share&Smile ins Leben gerufen. Eine Suppenküche im „Hinterland“ von Südafrika. Das kleine Dorf Karatara ca. 30 km entfernt von Knysna mit ca. 880 Einwohnern ist stark geprägt von Armut und Arbeitslosigkeit. Durch eigene Beobachtungen stellten wir fest, dass viele der Erwachsenen an Alkoholsucht erkrankt sind. Besonders an Wochenenden wird sehr viel konsumiert. Dies hat zur Folge, dass viele der Eltern nicht in der Lage sind für ihre Kinder zu sorgen. Die Kinder spielen auf den Straßen, sind auf sich alleine gestellt und erhalten an Wochenenden meist keine Mahlzeiten.

Aus dieser prekären Situation habe ich mit der Leitung von Care&Share&Smile beschlossen, ein Programm für die Kinder zu entwickeln. Dieses Programm soll zum einen den Kindern eine alternative schaffen zur Straße und zum anderen sollen sie eine warme gesunde Mahlzeit erhalten. Es wurde eine Suppenküche gestartet, nicht mit dem Ziel den Kindern nur das Essen auszuhändigen, sondern gemeinsam mit den Kindern das Essen zuzubereiten, damit sie lernen selbständig zu kochen. Anschließend wird ca. 1-2 Stunden ein Bildungsprogramm durchgeführt. Das Programm soll präventiv und bedürfnisorientiert gestaltet sein. Schwerpunktthemen im letzten halben Jahr waren, gesunde Ernährung, Alkohol- u. Drogenmissbrauch.

Lisa´s Vor-Ort-Bericht:

Im November startete ich das neue Projekt auf der Farm. Über einen Bekannten von mir haben wir einen Mann kennen gelernt, der in Karatara eine Fußballmannschaft aufgestellt hat und verschiedene Fußballturniere organisiert. Er hat uns Räumlichkeiten auf seiner Farm zu Verfügung gestellt.

Jeden Samstag von 9 Uhr bis 15.30 Uhr dürfen die Kinder auf diese Farm kommen. Dort kochte ich wie oben beschrieben mit den Kindern zusammen. Anschließend wird zusammen gegessen und es werden verschiedene Bildungs- und Präventionsangebote durchgeführt. Eines meiner wichtigsten Ziele war es, dass das Programm weitergeführt wird, auch wenn ich Südafrika verlasse.

Deshalb versuchte ich so viel wie möglich die Menschen vor Ort in das Programm einzubinden. Nach einer gewissen Zeit habe ich eine Frau gefunden die das Kochen jede Woche übernehmen wird. Des weiteren hat sich ein Südafrikaner gefunden, der jede Woche die Lebensmittel, die zum Kochen benötigt werden auf die Farm bringen wird. Ich habe verschiedene Einkaufslisten für ihn zusammengestellt, damit er jede Woche andere Gerichte mit den Kindern kochen kann. Nach einer Gewissen Zeit auf der Farm habe ich versucht mich immer mehr im Hintergrund zu halten, damit die Menschen selbständig das Programm auf die Beine stellen. Dies hat gut funktioniert, da unser Mitarbeiter Cobus diese Aufgabe übernommen hat.

Eine weitere Schwierigkeit dort für mich war die Zusammenarbeit mit den Eltern der Kinder. Viele der Eltern denken, wir als NGO versuchen nur Geld aus ihren Kindern zu machen. Sie denken wir machen Fotos von den Kindern, um Spendengelder zu bekommen, welche wir dann selbst behalten. Deshalb habe ich einen Elternabend veranstaltet. An diesem Elternabend sollte die Organisation Care Share and Smile vorstellt werden, um das Misstrauen abzubauen und um ein vertrauenswürdiges Verhältnis aufzubauen. Leider hat es an dem Tag des Elternabends geregnet und es kamen keine Eltern. Da es mir jedoch sehr wichtig war, eine Zusammenarbeit mit den Eltern herzustellen, habe ich überlegt, wie ich auf einem anderen Weg die Eltern erreichen kann. Ich habe dann Elternbriefe ausgeteilt, in welchen die Organisation beschrieben wird. Zusätzlich bin ich Samstags nach dem Programm auf der Farm zu einigen Familien nach Hause gefahren, um ein Gespräch aufzusuchen. Bei diesem Gespräch war ich sehr froh, dass ich meinen einheimischen Helfer dabei hatte, der fließend Afrikaans spricht und sehr gut das Vertrauen der Eltern erobern konnte. Bei den Hausbesuchen konnte ich sehr gute Erfahrungen sammeln, die Eltern sind mir meist sehr offen entgegen getreten und haben nach den Gesprächen ihre Kinder auch sehr gerne zu unserem Samstag Programm geschickt. Das neue Programm auf der Farm genießen die Kinder sichtlich. Es ist ein Ort an den die Kinder kommen können und sich sicher und geborgen fühlen. Sie werden mit ihren Problemen angehört und ernst genommen. Besonders an den Wochenenden ist es für die Kinder eine schwierige Situation zuhause, da die Familien sehr viel Alkohol konsumieren und Partys gefeiert werden. Es ist eine gute Chance für die Kinder aus dieser Situation herauszukommen und zu sehen es gibt Menschen die sich für Sie interessieren. Des weiteren lernen die Kinder Englisch und werden in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt. Dies ist sehr wichtig für ihr späteres Leben, denn nur der Glaube an sich selbst und Bildung kann den Kindern verhelfen aus ihren Lebenslagen herauszukommen und eine bessere Zukunft zu haben.

20 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page